Fink Nutzung
Pfade setzen
Damit man die Programme, die in Finks Verzeichnis-Hierarchie installiert sind, und auch fink selbst benutzen kann muss die Umgebungvariable PATH (und einige andere) entsprechend gesetzt werden. Dies wird für sie mit Shell-Skripts erledigt. Benutzen sie die Shell tcsh, fügen sie folgendes in die Datei .cshrc ein:
source /opt/sw/bin/init.csh
Änderungen in der Datei .cshrc wirken sich nur bei einer neuen Shell aus (d. h.
in einem neu geöffneten Terminalfenster). Deshalb sollten sie das Kommando auch
in jedem Terminalfenster ausführen, das sie öffneten, bevor sie die Datei
editierten.
Sie müssen auch das Kommando rehash
, weil die Shell tcsh die Liste
der vorhandenen Kommmando intern zwischenspeichert.
Nutzen wie eine Art Bourne shell (z. B. sh, bash, zsh) führen sie statt dessen folgendes Kommando aus:
source /opt/sw/bin/init.sh
Anmerkung: Die Skripte fügen auch /usr/X11R6/bin und /usr/X11R6/man zu ihrem Pfad hinzu, so dass sie X11 benutzen können, falls installiert. Pakete können ihrerseits eigene Einstellungen vornehmen. Das Paket qt fügt zum Beispiel die Umgebungsvariable QTDIR hinzu.
Fink benutzen
Fink hat mehrere Kommandos um Pakete zu bearbeiten. Alle brauchen mindestens einen Paketnamen, können aber auch mehrere Pakete auf einmal bearbeiten. Sie können den einfachen Paketnamen (z. B. gimp) angeben oder den vollständig spezifizierten mit Versionsnummer (z.B. gimp-1.2.1 oder gimp-1.2.1-3). Fink wird automatisch die jeweils letzte Version und Revision auswählen, wenn keine angegeben ist.
Im folgenden werden die Kommandos aufgelistet, die Fink versteht:
install
Mit dem Kommando install installiert man Pakete. Es lädt das Paket herunter, konfiguriert, übersetzt und installiert es. Es wird auch alle Abhängigkeiten automatisch installieren, fragt aber zur Bestätigung nach. Beispiel:
fink install nedit Reading package info... Information about 131 packages read. The following additional package will be installed: lesstif Do you want to continue? [Y/n]
Aliase für das Kommando install: update, enable, activate und use. (Hauptsächlich aus historischen Gründen.)
remove
Das Kommando remove löscht Pakete aus dem System, in dem das Kommando 'dpkg --remove' ausgeführt wird. Derzeit gibt es einige Haken: Es funktioniert für Pakete, die Fink bekannt sind (d. h. das eine Datei .info vorhanden ist) und es überprüft selbst keine Abhängigkeiten, sondern überlässt dies alles dem Tool dpkg. Normalerweise ergeben sich jedoch daraus keine Probleme.
Das Kommando remove löscht nur die installierten Dateien des Pakets, lässt aber die komprimierte Paketdatei .deb intakt. Das heißt, dass sie das Paket später erneut installieren können ohne erneut durch den Übersetzungsprozess gehen zu müssen. Wird Plattenplatz benötigt, können sie die .deb-Dateien im Verzeichnisbaum /opt/sw/fink/dists löschen.
Aliase für das Kommando remove: disable, deactivate, unuse, delete und purge.
update-all
Das Kommando update-all aktualisiert alle Pakete auf die neueste Version. Es benötigt keine Liste der Pakete. Tippen sie einfach:
fink update-all
list
Das Kommando list erzeugt eine Liste aller verfügbaren Pakete, ihren Installations-Status, die aktuelle Version und eine kurze Beschreibung. Ohne weitere Parameter listet es alle Pakete auf. Sie können auch einen Namen oder ein Shellmuster angeben. Fink wird dann nur die Pakete auflisten, die dazu passen.
In der ersten Spalte steht der Installations-Status, mit folgenden Bedeutungen The first column displays the installation state with the following meanings:
nicht installiert i die aktuelle Version ist installiert (i) installiert, es gibt aber eine neuere Version
Einige Beispiele:
fink list - liste alle Pakete auf fink list bash - überprüfe die Verfügbarkeit von bash und dessen Version fink list "gnome*" - liste alle Pakete auf, deren Namen mit 'gnome' beginnt
Die Anführungszeichen im letzten Beispiel werden benötigt, damit die Shell das Muster nicht selbst interpretiert.
describe
Das Kommando describe erzeugt die lange Beschreibung des Pakets, dessen Namen sie in der Kommandozeile angegeben haben. Beachten sie, dass nicht alle Pakete eine lange Beschreibung haben.
Aliase für das Kommando describe: desc, description und info
fetch
Das Kommando fetch lädt die angegebenen Pakete herunter, installiert sie aber nicht. Ist ein Tarballs bereits vorhanden, wird in einem Dialog abgefragt, ob das existierende durch ein frisch herunter geladenes ersetzt werden soll.
fetch-all
Das Kommando fetch-all lädt die Quellcode-Dateien für alle Pakete herunter. Wie beim Kommando fetch wird in einem Dialog abgefragt, ob existierende Dateien durch frisch herunter geladene ersetzt werden sollen.
fetch-missing
Das Kommando fetch-missing lädt die Quellcode-Dateien für alle Pakete herunter, die noch nicht vorhanden sind.
build
Das Kommando build erzeugt ein Paket, installiert es aber nicht. Wie üblich werden Quellcode-Dateien herunter geladen, wenn sie nicht gefunden werden. Das Ergebnis dieses Kommandos ist eine installierbare .deb-Paketdatei, die man später schnell mit dem Kommando install installieren kann. Existiert die .deb-Paketdatei bereits, passiert nichts. Beachten sie, dass Abhängigkeiten nicht nur erzeugt sondern installiert werden.
rebuild
Das Kommando rebuild erzeugt ein Paket wie das Kommando build. Es ignoriert und überschreibt aber eine existierende .deb-Paketdatei. Ist das Paket installiert, wird die neue .deb-Paketdatei im System mit dpkg installiert. Das Kommando rebuild ist bei der Entwicklung von Paketen sehr nützlich.
reinstall
Das Kommando reinstall installiert ein Paket wie das Kommando install mittels dpkg, aber auch wenn es bereits installiert ist. Das ist vor allem dann nützlich, wenn man aus Versehen Paketdateien gelöscht oder Konfigurationsdateien geändert hat und die Voreinstellung wieder zurück haben möchte.
configure
Das Kommando configure startet den Konfigurationsprozess für Fink erneut. Unter anderem kann man so die Einstellungen für Spiegelserver und Proxy ändern.
selfupdate
Das Kommando selfupdate automatisiert das Aktualisieren auf eine neue Version von Fink. Es sieht auf der Webseite von Fink nach, ob es eine neuere Version gibt. Dann lädt es die Paketbeschreibungen herunter und aktualisiert die zentralen Kernpakete, einschließlich fink selbst. Mit diesem Kommando kann man nur auf reguläre Versionen aktualisieren. Sie können es aber verwenden, um von einer cvs-Version auf eine spätere reguläre Version zu aktualisieren. Es wird sich weigern, abzulaufen, wenn sie /opt/sw/fink so aufgesetzt haben, dass es Paketbeschreibungen direkt von CVS herunter lädt.
Weitere Fragen
Haben sie weitere Fragen, die in diesem Dokument nicht beantwortet wurden, lesen sie bitte die FAG auf der Fink-Webseite: /faq/. Sollte dies ihre Frage immer noch nicht beantworten, abonnieren sie die Email-Liste für Fink-Nutzer /lists/fink-users.php und fragen sie dort.